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Gedenkstein für Zwangsarbeit in der ehemaligen Frauenklinik

Aus dem Audiowalk In Stein Gemeißelt | Osnabrück

In Stein Gemeißelt
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Gedenkstein für Zwangsarbeit in der ehemaligen Frauenklinik

Zwangsarbeiter:innen in den Göttinger Universitätskliniken

Zwangsarbeiter:innen in Göttingen: IHR LEIDEN VERWEHRT VERGESSEN.

Das Denkmal für Zwangsarbeiter:innen in den Göttinger Kliniken steht auf dem Universitätsgelände in der Humboldtallee 19 vor dem alten Gebäude der ehemaligen Frauenklinik. Die Errichtung wurde 2002 vom Fakultätsrat des Bereichs Humanmedizin beschlossen und vom Verein der Freunde und Förderer der Medizinischen Fakultät der Georgia Augusta zu Göttingen e. V. finanziert.

Der Gedenkstein wurde am 8. Mai 2008 eingeweiht. Er soll die Zwangsarbeiter:innen in den Kliniken würdigen. Allerdings ist es das einzige Denkmal an der Universität, dass sich diesem Thema widmet. Generell wird das Thema Zwangsarbeit in den medizinischen Einrichtungen in Göttingen während des Nationalsozialismus wenig thematisiert und kaum daran erinnert.
Der Gedenkstein trägt die Überschrift „IHR LEIDEN VERWEHRT VERGESSEN“. Mittig ist ein Informationstext zum historischen Hintergrund des Denkmals. Im unteren Bereich steht „WIR VERNEIGEN UNS VOR DEN OPFERN“.

Eine Diskussion entstand gleich bei der Einweihung, da weder Betroffene noch die studentischen Initiator:innen eingeladen wurden. Insbesondere wurde kritisiert, dass die Veranstaltung, die „öffentlich historische Verantwortung“ zeigen sollte, lediglich im internen Kreis des Universitätsklinikums stattfand. 2019 wurde das Denkmal mit germanischen Runen beschmiert, welche von der rechtsextremistischen Szene genutzt werden. Mit diesen Zeichen verhöhnten die Verursacher:innen das Leben und Leiden der Zwangsarbeiter:innen. Linke Kreise in Göttingen befürchteten, dass das Denkmal ein Treffpunkt von rechtsextremistischen Gruppen werden könnte.

In den Jahren 1940 bis 1945 wurden rund 120 Zwangsarbeitende in den Universitätskliniken eingesetzt. Diese waren vor allem Frauen aus Polen, der Ukraine und Russland. Viele von ihnen waren unter 22 Jahren alt. Die Zwangsarbeiter:innen waren vor allem im Pflegebereich, der Küche, der Wäscherei und im Garten tätig.

Schwangere Zwangsarbeiterinnen wurden aus den großen Lagern zur Frauenklinik als sogenannte „Hausschwangere“ gebracht und teilweise sogar als „Lehrmaterial“ missbraucht.

Die Zwangsarbeiter:innen arbeiteten unter menschenunwürdigen Bedingungen, die bei einigen zu Krankheiten, psychischen Belastungen und auch zum Tod führten. Nicht auszuschließen ist außerdem, dass die Arbeiter:innen vor, während und nach der Arbeit körperlich und geistig missbraucht wurden.


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