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Stolperstein Hedwig Steinberg

Aus dem Audiowalk In Stein Gemeißelt | Osnabrück

In Stein Gemeißelt
49 Stationen
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Stolperstein Hedwig Steinberg

Stolperstein für Hedwig Steinberg

In Deutschland wird auf unterschiedliche Weisen an die Zeit des Nationalsozialismus und die Opfer des Holocaust erinnert. Eine Form der Erinnerung sind, die vom Kölner Künstler Gunter Demnig entwickelten „Stolpersteine“. Diese sind etwa 10 cm großen Quader mit einer gravierten Messingplatte, die an Personen erinnern, welche in der NS-Zeit vertrieben, deportiert und ermordet wurden. Auf dieser Platte befinden sich meistens der Name, das Geburtsdatum, sowie der Zielort der Deportation und das Sterbedatum. Die Stolpersteine werden an der Stelle verlegt, an der sich der letzte freiwillige Wohnort der deportierten Person befand.

Der erste Stolperstein in Göttingen befindet sich im Eingangsbereich des Wohnhauses an der Bühlstraße 4.

Er ist der Jüdin Hedwig Steinberg gewidmet. Hedwig Steinberg wurde am 13. Juni 1867 in Hildburgshausen/Sachsen-Meiningen geboren. Seit 1915 lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann Hugo Steinberg in der Bühlstraße 4.

Am 21. Juli 1942 wurde sie zunächst in das Sammellager Hannover-Ahlem, von dort aus nach Theresienstadt und später nach Minsk deportiert. Da sich nach der letzten Deportation ihre Spuren verlieren, gilt sie als verschollen.

Den Anstoß für das Projekt, Hedwig Steinberg einen Stolperstein zu widmen, stammte von der Klasse 10R1 der Bonifatius Schule. Im Rahmen der Projektwoche „Judentum in Stadt und Landkreis Göttingen“ untersuchten die Schüler:innen Hedwigs Schicksal.

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und die Bewohner:innen des Hauses unterstützten das Projekt, sodass der Hedwig Steinberg gewidmete Stolperstein am 26. Mai 2012 verlegt wurde.

Einige jüdische Vereine kritisieren das Projekt der Stolpersteine. So betont die jüdische Kulturgemeinde Göttingen und Südniedersachsen e. V., dass durch die im Boden eingelassenen „Stolpersteine“ sowohl der jüdischen Kultur als auch den Opfern des Nationalsozialismus eine „weitere Schmach“ bereitet würde, da sie so übergangen würden.
Diese Debatte ist keine Ausnahme: Das Verlegen von Stolpersteinen wird vielfach hinterfragt und diskutiert.

Die Geschichte Hedwig Steinbergs

Die Geschichte von Hedwig Steinberg, einer Jüdin, die in Göttingen lebte, ist ein Beispiel für die Verfolgung und das Schicksal vieler Menschen während des Holocaust.

Hedwig galt unter ihren Zeitgenossen als eine in vielen Bereichen tatkräftige und engagierte Frau. Sie war eine Mitbegründerin und später zweite Vorsitzende des 1904 gegründeten Göttinger Vereins „Frauenbildung“.

Der Verein setzte sich für den Kampf um politische Rechte für Frauen ein. Außerdem bot er Bildungs- sowie Berufsprogramme für Frauen an. Die Vereinsmitglieder setzen sich für die „Verbesserung des gesamten Mädchenschulwesens“ ein und wollten der weiblichen Jugend die gleiche Vorbildung für die Hochschule ermöglichen wie Männern. Der Verein bot zudem Fortbildungskurse für Lehrerinnen an.

Hedwig Steinberg richtete dort als zweite Vorsitzende unter anderem 1910 eine Auskunftsstelle für weibliche Berufe ein. Im Gegensatz zu der Arbeitsnachweisstelle der Stadtverwaltung kümmerte sich die Auskunftsstelle nicht um die Vermittlung von Hauspersonal und Arbeiterinnen, sondern um die weiblichen Angestellten und die Akademikerinnen, die zu dieser Zeit noch sehr rar waren.

Des Weiteren erhielt der Verein auf ihre Initiative hin einen einmaligen Zuschuss von 50 Mark von der Stadt Göttingen.
Hedwig Steinberg war für den Verein eine bedeutende Person und ermöglichte durch ihre Arbeit Frauen eine bessere Bildungschance und Berufsperspektive.
Der „Stolperstein“ vor ihrem ehemaligen Wohnhaus ist bisher der einzige Ort, an dem an sie erinnert wird.


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