Wir befinden uns hier an der Maierei, dem Gutshof, der Herren von Gemmingen.
Vom Innenhof der Maierei besteht eine Verbindung zum Oberschloss, welches oberhalb der Maierei, hinter der Kirche liegt.
Bonfeld gehörte seit 1476 den Freiherren von Gemmingen, ursprünglich Stand oberhalb der Meierei eine mittelalterliche Burg, über deren Aussehen nichts bekannt ist.
Unterhalb der Maierei wurde 1564 von Philipp dem Weisen von Gemmingen ein Wasserschloss im Stil der Renaissance errichtet, welches im 30-jährigen Krieg verwüstet und 1718 größtenteils abgerissen wurde. An der selben Stelle wurde von Franz Reinhard von Gemmingen anschließend ein Neubau errichtet, der später “Altes Schloss” und heute “Unterschloss” genannt wurde. Franz Reinhard hatte sich durch den Bau weiter verschuldet, als er vorher schon war und musste 1736 einen Teil seines Besitzes innerfamiliär veräußern. Die alte Burg war fortan Amtssitz und Wohnhaus des Amtmanns.
In Folge der badischen Revolution ereigneten sich 1849 turbulente Szenen im Unterschloss, als badische Soldaten auf der Flucht vor Aufständischen Aufnahme im Schloss erhielten. Der Hauptmann Grossmann des Artillerie-Trupps erschoss sich aus Schmach über die Auflösung seines Trupps kurz darauf im Garten des Unterschlosses. Anderntags wurde der Schlosshof von Aufständischen besetzt um die Auslieferung der Offiziere zu erzwingen. Weil diese jedoch unter Schutz der Heilbronner Bürgerwehr entkommen waren, verwüsteten die Aufständischen das Schloss.
1748 begannen Reinhard, Philipp und Karl Reinhard, alle drei aus dem Haus von Gemmingen, mit dem Bau des oberen Schlosses, an der Stelle der mittelalterlichen Burg.
Der Größte Teil der Abbruch- und Ausschachtungsarbeiten musste in Frohnarbeit von der Dorfbevölkerung geleistet werden. Steinhauer war der Grombacher Baumeister Johann Peter Moll.
Über Erbteilung kam das Oberschloss an Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen, dessen Nachfahren es bis zum erlöschen im Mannestamm 1940 besaßen.
Das Schloss fiel an seine Schwester Marie Luise, verheiratete von Rotberg deren Nachfahre Hans von Rotberg das Schloß in den 1950er Jahren an die Familie Gebhard verkaufte, deren Nachfahren es bis heute bewohnen.