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Wasserschloss Bad Rappenau

Aus dem Audiowalk Bad Rappenau und seine Schlösser

Bad Rappenau und seine Schlösser
12 Stationen
28:48 min Audio
46.43 km directions_bike favorite 35
Wasserschloss Bad Rappenau

Wir befinden uns hier vor dem Eingangsportal des Wasserschlosses Bad Rappenau erbaut um 1600 von den Herren von Gemmingen. Betrachten Sie sich das schmuckvolle Portal am Eingang des Treppenturms. Unterhalb des Brustbildes des Erbauers Eberhard von Gemmingen sehen Sie das Allianzwappen von ihm und seiner Frau Anna Katharina von Rodenstein. Das Eingangsportal ist sehr aufwendig gestaltet und soll dem Betrachter den Wohlstand und den Einfluss der Herren von Gemmingen symbolisieren.
Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen, dass wir schon an mehreren Schlössern dieser Familie Station gemacht haben. Die Herren von Gemmingen sind im Kraichgau weit verzweigt, die beiden beeindruckendsten Schlösser, oder heute noch bedeutendsten Burgen dieser Familie befinden sich jedoch nicht auf dieser Tour, Burg Hornberg und Burg Guttenberg liegen im Neckartal und gehören nicht zu dem Stadtgebiet von Bad Rappenau.
Ursprünglich gab es in Bad Rappenau zwei Herrensitze, um die sich das Oberdorf und das Unterdorf formierten, beide werden 1578 erwähnt.
Zum einen die Edelmannsbehausung des Daniel von Helmstadt diese wurde jedoch 1645 im weiteren Verlauf des 30-järigen Krieg zerstört, sie stand an der Stelle, wo heute die evangelische Kirche steht und im Unterdorf ein Schloss mit Wassergraben, vermutlich der ältere Herrensitz.
Die damalige Anlage mit Vorhof, Kelter, Vieh- und Backhaus, sowie Scheune wurden im Jahr 1622 nach der Schlacht bei Wimpfen niedergebrannt, lediglich das Schloss blieb unzerstört.
1630 wurde das Rappenauer Lehen auf kaiserlichen Befehl eingezogen, weil sich Philipp von Gemmingen und seine Brüder zu Beginn des Krieges auf protestantischer Seite formiert hatten.
Nach dem Westfälischen Frieden 1648 kam Rappenau, mit einem Herrensitz als Lehen an Eberhard von Gemmingen zurück.
Eberhardt von Gemmingen war Bruder des Reinhardt “der Gelehrte”, welcher 1612 Burg Hornberg kaufte.
Bereits 1682 gab der Unterbau des Schlosses nach, es ist auf Baumstämmen im Wassergraben gegründet, welcher vom Mühlbach gespeist wird. Der Mühlbach entspringt westlich von Babstadt, durchfließt Babstadt und Rappenau, speist Schlossgraben und Kurparksee und biegt östlich von Rappenau in das idyllische Fünf-Mühlental.
Durch die Setzung wurden größere Reparaturen erforderlich.
Am Wasserschloss sind acht Steinmetzzeichen zu finden, alleine fünf davon an der Wendeltreppe von 1601, einige dieser Zeichen sind ebenfalls am Greckenschloss in Kochendorf, welches zur gleichen Zeit entstand und an der Schlosskapelle von Schloss Liebenstein zu finden, eines sogar an der Stadtkirche von Vaihingen.
Im 18. Jhd. wechselt der Besitz häufig innerhalb der weitverzweigten Familie von Gemmingen, oft waren es Diplomaten oder Militärpersonen, die anderen Orts dienten und wenig oder nur selten in Bad Rappenau anwesend waren. Der Herrensitz wurde dadurch vernachlässigt.
Mit Sigmund von Gemmingen kam um die Jahrhundertwende wieder ein Ortsherr nach Bad Rappenau, der sich intensiv um den Ort und Herrensitz kümmerte. Über dessen Sohn Gustav von Gemmingen kam das Wasserschloss in den Gemmingenschen Familienzweig Bürg, dessen Sohn Franz Maria Hans Weiprecht von Gemmingen war der letzte Schlossherr in Bad Rappenau, 1936 kam dort noch sein Sohn Eberhard von Gemmingen zur Welt, welcher sein Leben in den Dienst Gottes stellte und von 1982 bis 2009 Leiter der deutschsprachigen Redaktion des Radio Vatikan war.
In den Wirren des zweiten Weltkrieges hat die Familie von Gemmingen das Schloss verlassen und ging auf das heutige Stammschloss der Freiherren von Gemmingen-Hornberg, Ast Bürg, auf Schloss Bürg im Kochertal.
1956 erwarb die Gemeinde das Schloss samt umliegenden Park und Flächen und baute es bis 1965 für den Kurbetrieb um und aus. Bis 1977 war dort das Schlosssanatorium untergebracht, von 1980 bis 2001 war es Sitz der Stadtverwaltung, heute wird es für Hochzeiten und kulturelle Zwecke genutzt.


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