Wir befinden uns hier am Neckar auf dem Neckartal-Radweg, am Bergsporn ist die Ruine der Burg Ehrenberg aus dem 12. Jhd. zu sehen. Der Bergfried, welcher ungewöhnlicher Weiße außerhalb der Kernburg steht und in außergewöhnliche Größe ausgeführt ist, wird auf das 10. Jhd., der Entstehungszeit des Dorfes Heinsheim geschätzt.
Errichtet wurde die ehemalig beeindruckende Burganlage vermutlich von den Grafen von Lauffen, spätestens ab dem 13. Jhd. saß auf der Burg das Geschlecht der Herren von Ehrenberg, diese waren staufische Gefolgsleute. Die staufische Kaiserpfalz Wimpfen steht somit in direktem Zusammenhang mit der Burg Ehrenberg und wird als vorgelagerte Verteidigungsanlage gesehen.
Bis heute erhalten sind der 50m hohe Bergfried, der einst noch einmal 10m höher gewesen sein soll, sowie ein 15m hoher Giebel der Kernburg, sowie Grundmauern. Innerhalb dieser Mauern befinden sich heute zahlreiche Vogelkäfige, in denen stattliche Greifvögel beheimatet sind.
Südlich der Ringmauer liegt die Burgkapelle St. Alban von 1602, sie wurde als katholische Kirche für den reformierten Ort Heinsheim erbaut, ihr heutiges barockes Erscheinungsbild erhielt sie bei einem Umbau 1778. Die Inneneinrichtung wurde beim Bau der neuen katholischen Kirche im Ort teilweise ausgebaut und in der neuen Kirche verwendet.
Die Herren von Ehrenberg errichteten vermutlich nach der Zerstörung der Burg im 30-jährigen Krieg eine Wasserburg im Tal, an der Stelle, an der heute das Schloss Heinsheim steht. Kurz darauf erlosch das Geschlecht derer von Ehrenberg im Mannesstamm. Näheres hierzu haben wir zuvor in der Station “Schloss Heinsheim” erfahren.
Ebenfalls erhalten sind die umliegenden Wirtschaftsgebäude der Burg Ehrenberg, welche vermutlich nach dem Kauf 1805 durch die von Racknitz zu Wohngebäuden umgestaltet wurden, vermutlich um einem weiteren Familienzweig bei Erbteilung einen Sitz zu bieten.
Die Burg Ehrenberg wird bis heute von den Freiherren von Racknitz bewohnt, ein Teil der Anlage wird als Ferienwohnung vermietet.
Die Freiherren von Racknitz waren stark im Weinbau, sie brachten vergleichbar gute Qualität an Wein hervor. Schaut man auf die gegenüberliegenden Seite der Gaßnerklinge, erkennt man die steilen Staffeln eines ehemaligen Weinbergs, die Lage ist ebenfalls nach der Burg benannt und seit mindestens 2015 der Verwilderung preisgegeben. Weitere Weinberge, die einst von den Racknitz bewirtschaftet wurden, liegen auf der anderen Neckarseite und sind zusammen mit kleinen Wengertshäuschen von hier aus gut zu erkennen.