Lützow-Haus
Das Haus in der Dorfstraße 14, zu dem wir jetzt kommen fällt zunächst durch seine bronzene, zentral angebrachte schwere Gedenktafel auf. „Das Haus ist das alte, zum Gut gehörende „Jägerhaus“, in dem seit jeher der zum Rittergut gehörende Jagd- und Forsthüter seinen Wohnsitz hatte. Das Gebäude erlangte seine besondere Bedeutung durch ein Ereignis während der Zeit der napoleonischen Besetzung Preußens zu Beginn des 19. Jahrhunderts.“ (1)
Im Jahr 1809 wurde hier der im Kampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft in der Schlacht bei Magdeburg schwer verwundete Freikorpsführer Adolph von Lützow versteckt und gepflegt. Der Gutsherr Friedrich Wilhelm von Schütze hatte den Verwundeten in einer heimlichen, nächtlichen Aktion durch den Dorfschulzen Martin Grätz erst ins Dorf Schöneiche und dann in Sicherheit bringen lassen. Die Pflege zog sich über mehrere Monate hin und niemand im Ort durfte davon wissen. (2)
Im Innern des Gebäudes wurden extra zu diesem Zweck einige Umbauten vorgenommen, um ein sicheres Versteck zu erhalten (2). Erst lange Zeit später wurde die Geschichte im Dorf bekannt.
Wenn auch nach mehreren Umbauten von der ursprünglichen inneren Gestaltung des früheren Jägerhauses nichts mehr erhalten ist, so präsentiert sich die Außenansicht immer noch als spätbarocker Giebelputzbau. Das „Lützow-Haus“ steht unter Denkmalsschutz und wird als Wohnhaus genutzt (3).
Auf dem Weg zum Zentrum des ehemaligen Gutsdorf wechseln wir wieder die Straßenseite, um zu unserer nächsten Statione zu gelangen.
(1) Wolfgang Cajar in “Schöneicher Hefte“ Heft 27
(2) Historische Radrunde Wolfgang Cajar Audioprotokoll
(2) Felix Havenstein in „Schulze Grätz - Erzählung aus einem märkischen Dorf“
(3) Webseite Gemeinde Schöneiche
(4) Musik: Lützows wilde Jagd (C. M. von Weber) gesungen vom mondo musicale (Graz)
