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Die Ehemalige Schloßkirche

Die Ehemalige Schloßkirche

Das weithin sichtbare Wahrzeichen der Gemeinde Schöneiche, die ehemalige Schlosskirche, befindet sich fast am Ende der Dorfstraße, in der Nummer 38. Zusammen mit dem Schloss, dem dazugehörigen Schlosspark, der Gutsbrennerei und der landwirtschaftlichen Gehöfte, der Wachsbleiche und dem Raufutterspeicher bildete dieses Ensemble über viele Jahrzehnte das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Gutsdorfes von Schöneiche.(1)

In ihrem Kern ein frühgotischer Feldsteinbau wurde die Kirche 1725 als barocker Putzbau erneuert und erweitert. Den Umbau zur Barockkirche veranlasste der damalige Besitzer des Ritter-Gutes, Severin Schindler. Er stiftete außerdem eine wertvolle Bibliothek mit theologischer und Erbauungsliteratur, von der etwa ein Drittel erhalten blieb. Diese wertvollen Reste der Kirchenbibliothek befinden sich heute im Besitz der evangelischen Kirchen-Gemeinde von Schöneiche.(1)

Im Juli 1761 gelangte die Kirche in den Besitz des Berliner Hofbankiers Friedrich Wilhelm Schütze, der das sakrale Bauwerk in ein neues Ensemble, bestehend aus einem Schloss sowie einem angrenzenden Park eingliederte. Ein Turm wurde hinzugefügt und bis heute mehrfach erneuert. Der Turm besitzt eine leichte südwestlich ausgerichtete Neigung. Der Oberbau des Turmes ist aus Holz, durch Pilaster gegliedert und mit reichem, um die Zifferblätter verkröpften Gebälk ausgestattet. Den Abschluss bildet eine geschweifte Haube, die mit Schiefer verkleidet ist. Sie trägt eine achteckige Laterne, die um 1830 hinzugefügt wurde.

Da die Besetzung des Ortes durch die Rote Armee am 22.April 1945 dank des Einsatzes mutiger Schöneicher Bürger kampflos erfolgte (2), übersteht die Innenausstattung der Schlosskirche das Kriegsende zunächst unbeschadet. Dennoch fielen große Teile der von Severin Schindler gestifteten Kirchenbibliothek in den ersten Nachkriegsmonaten der kriegsbedingten Zweckentfremdung der Schlosskirche zum Opfer. Zahlreiche Bücher waren auf dem Gelände der Kirche und des Gutes verstreut. Schöneicher Bürger retteten einen großen Teil der im Freien umher liegenden Bücher vor dem vollständigem Verlust und konnten sie später an die Kirchengemeinde zurück geben.(2,3)

Die Schindler-Gemälde wurden nach Kriegsende vom damaligen Pfarrer zum weiteren Schutz an das Märkische Museum Berlin zur gesicherten Aufbewahrung übergeben (3). Im Magazin des Berliner Stadtmuseums nach langer Zeit wiederentdeckt, konnten die Gemälde durch eine umfangreiche Spendenaktion restauriert und neu gerahmt wieder an ihren Platz im Kirchenraum zurückgeführt werden (2008-2012).(1)

Der noch erhaltene Altar und das historische Taufbecken werden um 1980, nachdem die Katholische Kirche die Nutzung der Schlosskirche aufgab, innerhalb der katholischen Kirche von Brandenburg weiter gegeben und sind heute an diesem Ort nicht mehr zu sehen.(3)

Erhalten bliebt dagegen das sehenswerte Grabmal für den Gutsherrn und Erbauer des Schöneicher Schlosses, Friedrich Wilhelm Schütze, das von dem bedeutenden Bildhauer Johann Gottfried Schadow 1798 geschaffen wurde. Ebenso sind die Grabmäler von Elisabeth und Wilhelm von Krummensees zu sehen. Derer von Krummensees errichteten Mitte des 16.Jahrhunderts das sogenannte „Steinerne Haus“, ein durch eine starke
Feldsteinmauer umgebener Rittersitz, der sich an der Dorfstraße gegenüber der Kirche befand. (2) Eine Ahnentafel des Heinrich Wilhelm von Krummensee aus Weißblech weist die 20 Wappen dieses Adelsgeschlechts aus. (1)

Die Gemeinde kaufte das Gebäude 1984 von der katholischen Kirche. Zwei Jahre später begann die umfangreiche Restaurierung, die mit Hilfe von Fördergeldern und Eigenmitteln der Kommune finanziert wurde. Der Verein der Schöneicher Heimatfreunde war dabei maßgeblich beteiligt. Seit 1994 wird das Gebäude als Konzertsaal und seit 1997 auch als Standesamt genutzt. Jährlich finden etwa 45 Konzerte und bis zu 100 Eheschließungen in der ehemaligen Schlosskirche statt.(1)

Text Quellen Webseite

(1) Webseite der Gemeinde Schöneiche bei Berlin
(2) Schöneiche bei Berlin - Eine Chronik
(3) Dr. Wolfgang Cajar Schöneicher Hefte


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