Diese Kultkneipe wurde berühmt durch einen Serienmörder – Fritz Honka. Honka, ein durch einen Arbeitsunfall missgestalteter Mann, kam nach Hamburg, wo er als Nachtwächter arbeitete. Obwohl er eine Wohnung im Stadtteil Altona hatte, wurde der Goldene Handschuh zu seinem eigentlichen Wohnzimmer. Nach ihm benannt wurde daher die Honka-Stube im Lokal.
Hier traf er in den 1970er Jahren gelegentlich Frauen, die mit zu ihm in die Wohnung kamen. Vier von Ihnen überlebten den Besuch nicht. Honka erwürgte sie und zerteilte die Leichen in kleine Stücke, die er in der gesamten Wohnung versteckte. Um den Geruch zu überdecken, hängte er hunderte Duftbäume in der Wohnung auf.
Wer den Film “Sieben” mit Brad Pitt und Morgan Freeman gesehen hat, erinnert sich vielleicht an eine ähnliche Szene. Ob Honka dafür Pate stand, wissen wir nicht. Aber auch die Verbrechen von Fritz Honka wurden verfilmt, unter anderem vom Hamburger Regisseur Fatih Akin. Sein Film heißt – natürlich – “Der Goldene Handschuh”.
Wie wurde Honka überführt? In der Wohnung unter seiner brach ein Feuer aus. Als die Feuerwehr nach dem Löschen die anderen Wohnungen auf Brandnester untersucht, fällt der Fäulnisgeruch auf. Honkas Wohnung wird aufgebrochen, die Leichenteile gefunden. Honka wird zu 15 Jahren in der geschlossenen Psychiatrie verurteilt und zieht danach unter anderem Namen an die Ostsee. Er ist jedoch zunehmend verwirrt und kommt zurück in die Psychiatrie, wo er 1998 verstirbt.
Na, noch Lust auf ein Bierchen im “Goldenen Handschuh”?
Falls nicht, gibt es ja noch jede Menge andere kultige Kneipen auf dem Hamburger Berg. Der “Berg”, nach dem die Straße und einst die ganze Gegend benannt war, war übrigens nur etwa 8 Meter hoch und wurde im 17. Jahrhundert abgetragen für den Bau der Verteidigungsanlagen der Stadt. Aber noch heute ist man nicht “in”, sondern “auf” St. Pauli.
- Kleine Aufgabe: Von wann bis wann ist der Goldene Handschuh geschlossen?