In jeder Stadt gibt es problematische Orte. Ein solcher Ort sind die Häuser an der St. Pauli Hafenstraße. Als diese Häuser in den 1970er Jahren besetzt wurden, begann ein langer, immer wieder auch gewalttätiger Kampf zwischen den Hausbesetzern der linken Szene mit der Hamburger Politik und der Polizei.
Dieser sich aufschaukelnde Konflikt eskalierte 1986 in fast kriegsähnlichen Zuständen, als die Häuser gewaltsam geräumt werden sollten. Der Vorwurf der Stadt: gesuchte Terroristen der Rote Armee Fraktion RAF sollten in den Häusern Unterschlupf gefunden haben. Möglich wäre dies, aber bewiesen werden konnte es am Ende nicht. Jedenfalls war man vonseiten Hamburgs nicht mehr bereit, den Mietvertrag zwischen Stadt und den Besetzern zu verlängern.
Etwa 12.000 Sympathisanten fanden sich im Dezember 1986 ein und standen bereit für einen Kampf gegen die Polizei. Barrikaden wurden im gesamten Umfeld der Häuser errichtet, um das Vorankommen der Räumkommandos zu erschweren.
Im letzten Moment lenkt der damalige Bürgermeister Klaus von Dohnanyi ein. Verzichtet auf die Räumung und bietet den Bewohnern einen neuen Mietvertrag an. Als Vertrauensbeweis bürgt er für den Abzug der Polizei mit seinem Amt als Bürgermeister.
Auch, wenn es in den folgenden Jahren immer mal wieder zu Reibereien kam, leben die Hausbesetzer von einst heute als Hausbesitzer, beziehungsweise Genossenschafter in relativem Frieden mit der Stadt.
Die Balduintreppe, einst Kriegsgebiet, ist noch heute nicht wirklich befriedet. Heute sind es Dealer, die hier mit Cannabis und Kokain handeln, die der Polizei ein Dorn im Auge sind. Die Bewohner haben sich mit den Drogenhändlern arrangiert. So lange sie nur auf der Treppe dealen und der Grundschule nicht zu nahe kommen, lässt man sie gewähren. Aber man hat ein Auge auf sie.
Deshalb hier lieber keine Drogen kaufen!
- Kleine Aufgabe: Welchen Onkel kann man hier besuchen?