Die Idee hinter dem Erotic Art Museum ist es, Kunst, die uns sonst verborgen bliebe, sichtbar zu machen: Die Erotik hat seit jeher Künstler inspiriert, denn erotische Darstellungen findet sich in allen Kunstgattungen, besonders aber in Zeichnungen und Skulpturen. Das Museum bietet das Vergnügen, Kunstwerke zu betrachten, die bisher nur wenigen Privatpersonen vorbehalten waren. Die Idee, solche Kunstwerke einem großen Publikum zu präsentieren, stammt von dem Initiator Claus Becker.
Und wo könnte man das Erotikmuseum besser ansiedeln als auf St. Pauli mit seiner sündigen Meile Reeperbahn und der Party- und dem Sexboulevard Große Freiheit – auch wenn die ursprüngliche Bedeutung der Großen Freiheit nicht die sexuelle Freiheit war, sondern die Freiheit des Glaubens, der Meinung und der Zünfte.
Was man nämlich in Hamburg nicht machen durfte, durfte man in St. Pauli oder besser gesagt hinter der dänischen Grenze in Altona machen. Wer nicht in eine der Hamburger Zünfte aufgenommen wurde, konnte dort sein Handwerk ausüben. Die Intellektuellen kamen wegen der Rede- und Pressefreiheit. Und wer die Heilige Messe besuchen wollte, was im streng protestantischen Hamburg unmöglich war, kam sonntags nach Altona.
Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass der liberale Geist Dänemarks hier noch heute zu spüren ist. Vielleicht konnte sich nur hier, im Niemandsland zwischen dem konservativen Hamburg und dem liberalen Altona, das besondere Lebensgefühl entwickeln, das die St. Paulianer bis heute prägt.
- Kleine Aufgabe: Welche Cola trinkt man in Washington? Mach ein Beweisfoto.