Hamburger Fischmarkt oder St. Pauli Fischmarkt? Beides ist falsch! In Wirklichkeit handelt es sich hier um den Altonaer Fischmarkt. Und da haben wir sie wieder – die dänische Historie, die so eng mit der Hamburgischen Geschichte verknüpft ist.
Nachdem der dänische König Christian IV. 1640 Herzog von Holstein geworden war, versuchten die Dänen der Hansestadt Hamburg Konkurrenz zu machen. 1664 verlieh Friedrich III. Altona das Stadtrecht. Seit 1703 durfte auch sonntags vor dem Kirchgang in Altona Handel getrieben werden.
Und so ist es noch heute: jeden Sonntagmorgen von 5.00 bis 9.30 Uhr ist Fischmarkt. Wer glaubt, hier könne man nur Fisch kaufen, der irrt sich gewaltig. Hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Die Beatles haben hier Anfang der 60er ein lebendes Schwein gekauft und es Bruno getauft, nach dem verhassten Eigentümer des Indra-Clubs, wo sie ihre ersten Auftritte hatten, das arme Schwein über den Markt gejagt und angeblich später zum Frühstück verspeist.
Legendäre Marktschreier wie Aale Dieter und andere machen diesen Markt noch heute zu einer ganz besonderen Attraktion. Kurz vor Marktschluss, ab 9.00 Uhr, kann man hier so manches Schnäppchen machen. Ja, man sagt sogar, dass wenn man seinen Freund, Verlobten oder Ehemann abends auf der Reeperbahn verloren hat, kann man ihn hier morgens zurückkaufen – zum halben Preis.
Wer nach einem Reeperbahnbummel früh morgens noch nicht nach Hause möchte, kann in der Fischauktionshalle von 1896 bei Live-Musik weiter feiern.
- Kleine Aufgabe: Welche Nummer hat die Fährlinie, die den Anleger Fischmarkt anläuft?