B: Vor dir: der Lehnepark, der früher einmal kleiner Park und davor Kirchpark hieß. Gleich am Eingang steht eine große blaue Tafel mit weißer Schrift und einigen Abbildungen. Die Fotos von vor fast einhundert Jahren, der Plan des Parks, als er noch Teil eines Ritterguts war und noch keinen eigenen Namen trug. Auf einem der Bilder siehst du eine Trauerweide tief über dem Wasser des Sees hängen, dahinter die Kirche, die damals noch ganz anders aussah als heute. Die Bilder überlagern die Landschaft, nicht passgenau, vielmehr die Idee oder das vage Echo einer angenommenen Geschichte.
Wenn du Lust hast, stoppe die Aufnahme und lies dir den Text auf der Tafel durch oder geh direkt weiter, links herum, und folge dem Weg am Wasser entlang bis zu der runden Bank am Ufer. Bleib dort kurz stehen oder setz dich hin.
All die Texturen und Farben im Dickicht, das dich umgibt. Die Rinde der Bäume, manche glatt, manche runzelig, andere faserig. Wie tief ihre Wurzeln wohl in die Erde reichen mögen, in diesen Boden, der mit dem Gletscher kam. Man könnte fast meinen, alles hier wächst aus dieser Bewegung von Geröll, Steinen und Kies, auf die Berlin gebaut wurde. Und nun diese Wurzeln, die sich tief in ihr, dieser Bewegung, verästeln, Teil von ihr geworden sind.
Vielleicht entdeckst du hinter den Büschen am Ufer den Röhricht, der mit seinen tief-braunen Kolben aus dem Wasser ragt. Aus diesem Gewässer, das bis in die 1980er Jahre keinen Namen trug und nun Wilhelmsteich heißt.