Hohe Bäume, kleine Picknickplätze und Rasenflächen kennzeichnen diese grüne Oase am Eingang des Bismarck-Viertels. Gerade solche Grünareale machen die Lebensqualität einer Großstadt aus und wir tun gut daran, nicht überall nur Wohnraum schaffen zu wollen.
Bergahorn
Ein relativ seltener Laubbaum in Augsburg ist der Bergahorn, da er gehobene Ansprüche an den Standort stellt und nicht so recht ins Stadtprofil passt. Hier finden wir zwei Exemplare von über 25 Metern Höhe und etwa 80 Jahren Alter. Die Kronen der beiden Bäume sind eher untypisch schmal, auch die Wuchsform entspricht nicht dem, was diese Art in den Berglagen der Mittelgebirge normalerweise ausbildet. Bergahorne erreichen bis 500 Jahre Alter und sind dann ausladende dickstämmige oft mit Doppelstämmen versehene Baumgestalten – eine Pflanzung zwischen Buchen, Hainbuchen oder Eschen behagt ihnen nicht. Sie sind Individualisten mit sturer Genetik.
Rotbuchen
Wesentlich besser gefällt es den beiden Altrotbuchen in diesem Eckgrundstück. Die nahe am Haus stehende hat 3,30 Meter Umfang und 33 Meter Höhe, eine weit gewölbte Krone mit vielästigen Anläufen – das typische Bild einer Bestandsbuche in einem Buchenwald könnte so aussehen. Ihr Alter: 100 Jahre. Ähnlich das zweite Exemplar näher an der Kirche inmitten des Areals – 3,7 Meter Umfang bei 30 Metern Höhe und etwas schmaleren Krone, durchaus aber vital und noch im Aufbau begriffen. Und es kommt noch ein drittes Exemplar hinzu, wenn wir am Haus der Alpenstraße 1 vorbeigehen und in der Häuserlücke den platzfüllenden Baum anschauen: Eine Altbuche mit 3,2 Metern Stammumfang, etwas niedrigerer Krone – aber auch 100-jährig.
Weshalb finden wir in Augsburg so viele schöne alte Rotbuchen? Offensichtlich sind das Platzangebot, die Bodenverhältnisse und das Stadtklima gut für Rotbuchen geeignet, denn im Bismarck- und Thelott-Viertel, aber auch in Göggingen, finden wir zahlreiche 100- bis 150-jährige Vertreter dieser Baumart. Buchen vertragen von allen einheimischen Laubbaumarten den Schatten am besten. Und in einer Stadt gibt es oft zwischen hohen Häusern lang anhaltende Schattenphasen pro Tag, oft fehlt sogar eine direkte Sonnenbestrahlung komplett. Rotbuchen kommen mit nicht zu häufig durchgeführten Pflegeschnitten klar – sie kompensieren fehlende Kronenteile im unteren Stammbereich meist in der Höhe. Denn Buchen haben ein enormes Höhenpotenzial – genau dies sehen wir an den Altbuchen vor uns.
Folgen Sie nun der Alpenstraße weiter, bis sie nach etwa 270 Metern, bereits jenseits der Einmündung der Neidhardstraße, auf einen alten gegabelten Walnussbaum stoßen.
