Lettow-Vorbeck-Kaserne I — „ich war froh, dass wir wieder zusammen waren“
Die sogenannte Lettow-Vorbeck-Kaserne war vor allem in den 1950er Jahren ein zentraler Ort des Ankommens für Menschen aus der DDR. Auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten wurden in Hamburg ehemalige Kasernen als Durchgangslager für geflüchtete Menschen genutzt. In der Lettow-Vorbeck-Kaserne wurden über 5000 Menschen untergebracht, die eigentlich dem Bundesland Nordrhein-Westfalen zugewiesen waren…
Die Lettow-Vorbeck-Kaserne hat eine umstrittene Geschichte. In den 1930er Jahren wurde sie für die Wehrmacht gebaut. Die Kaserne wurde nach Paul von Lettow-Vorbeck benannt. Lettow-Vorbeck war bis in den 1. Weltkrieg hinein Kommandeur sogenannter „Schutztruppen“ in den deutschen Kolonien unter Lothar von Trotha. Sowohl von Trotha als auch Lettow-Vorbeck waren für den Völkermord an den Herero und Nama in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika im heutigen Namibia verantwortlich, bei dem über 75.000 Menschen getötet wurden. An die Zeit des deutschen Kolonialismus wird mit zwei Texttafeln am sogenannten „Trotha-Haus“ erinnert.
Titelbild: Die Mauer mit dem Schriftzug „Lettow-Vorbeck-Kaserne“ ist noch erhalten und befindet sich direkt am Eingang zu den ehemaligen Kasernengebäuden (Copyright: Jan Krawczyk)