In den wirtschaftlich schweren zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts herrschte auch in Heinersdorf eine hohe Arbeitslosigkeit. Viele Heinersdorfer verdienten mit verschiedenen Klein- und Kleinstgewerben ihren Lebensunterhalt. Auch die Haltung von Kleintieren wie Kaninchen, Ziegen und Hühnern diente der Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. In dieser schwierigen Situation wollte der damalige Heinersdorfer Pfarrer Dr. Johannes Krätschell, der für sein soziales Engagement weit über den Wirkungskreis der Kirchengemeinde geschätzt wurde, ein Gemeindezentrum schaffen.
Neben der Planung für das Gebäude stellte vor allem die Finanzierung eines solchen Projektes ein großes Problem dar. Es standen praktisch keine finanziellen Mittel zur Verfügung. Aber die Not macht erfinderisch. Krätschells Ehefrau Margarete stiftete als passionierte Malerin zahlreiche ihrer Bilder. Ehemalige Heinersdorfer Konfirmanden, die nach Amerika ausgewandert waren, versteigerten dort diese Bilder. Von den Erlösen konnte im Jahre 1925 das Margaretenhaus neben der Dorfkirche, in der damaligen Kaiser-Wilhelm-Straße errichtet werden. Es diente als Veranstaltungsort; beinhaltete aber auch vier Wohnungen mit geringer Miete für Bedürftige. Gemeinsam mit der Heinersdorfer Kirche und dem Pfarrhaus bildet das Margaretenhaus ein geschlossenes Denkmalensemble im Ortskern von Heinersdorf.
Der große Saal, der Margaretensaal mit der Innendekoration des späten Jugendstils, wurde als Diakoniesaal eingerichtet. Er wurde von der Heinersdorfer Kirchengemeinde für Feste und Veranstaltungen genutzt. Darüber hinaus konnte er für Familienfeiern und andere Festlichkeiten gemietet werden.
Der Zahn der Zeit hat dem Gebäude erheblich zugesetzt. Nach fast einhundert Jahren war eine grundhafte Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes erforderlich. Es wird zurzeit saniert und kann deshalb nicht genutzt werden.
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