Begonnen als Arbeitersiedlung in Zeiten der Kriegsvorbereitung diente die Siedlung Mattenberg während der unmittelbaren Kriegsnachwehen zur Unterbringung freigelassener Zwangsarbeiter. Später fanden hier dann die damals so genannten Gastarbeiter eine günstige Bleibe. Die jüngst errichtete Moschee ist nun auch Zeichen dafür, dass viele hier inzwischen eine neue Heimat fanden. Auch die angrenzende Landschaft erhielt ein neues Zeichen: Ein großer Hügel parallel zur Autobahn ist eine künstliche Erdaufschichtung und zugleich die jüngste Zeitschichtung dieser Stadtrandlandschaft. Doch wie so oft verengen auch hier Namen und Begriffe den Blick. Den Mattenberg entdeckt man daher eher auf den zweiten Blick, ebenso behindert der Begriff Lärmschutzwall den Blick auf diese Stadtrand-Landschaft. Hilfreicher ist hier hingegen ein Zitat von Lucius Burckhardt: „Die Wiederherstellung der Kulturlandschaft ist also die Erzeugung ihrer Wahrnehmung durch die Anlage von Wegen durch die Zeiten, ist also Spaziergangswissenschaft.” In diesem Sinne: „Man muss reingehen…”
Startpunkt: Straßenbahn-Haltestelle „Mattenberg“, Linien 4, 5, 7
Mit: Eberhard Fedon, Birgit Hengesbach-Knoop,Volker Lange, Regula-Maria Ohlmeier, Christof Nolda, Hartmut Spohn, Wolfgang Wülfken
Regie & Aufnahmen: Bertram Weisshaar, Atelier Latent; 2014
Sounds: wolfram DER spyra; www.derspyra.de
Förderung: Dieser Audio-Walk »Weg durch die Zeiten« wurde möglich dank der Unterstützung durch die Stadt Kassel, Umwelt- und Gartenamt.