Inhalt:
Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl kam radioaktive Strahlung 1986 nicht nur als Wolke ins Oderbruch, sondern auch auf Rädern: Auf Lastwagen, PKW und Zügen. Unter großer Geheimhaltung wurden die Fahrzeuge beim Grenzübertritt in die DDR gewaschen. Einer der Waschplätze liegt unweit des Güterbahnhofs in Kietz an der damaligen Grenze zu Polen. Doch während auf der deutschen Seite nach wie vor Gerüchte kursieren, dass Menschen wegen ihres Kontakts mit den verstrahlten Zügen an Krebs gestorben seien, scheint man auf der polnischen Seite weder von den Waschungen, noch von den verstrahlten Fahrzeugen etwas zu wissen. Wie gefährlich war die Strahlung, welche Schutzvorkehrungen gab es und wohin gelangte das verseuchte Wasser? Der Audiowalk rekonstruiert an den originalen Schauplätzen das in der DDR herrschende System aus Geheimhaltung, Kontrolle und Vertuschung, mit dem die von der Reaktorkatastrophe ausgehenden Gefahren bewusst verschleiert wurden.
Hinweise zur Benutzung:
Der Audiowalk ist in drei Kapitel gegliedert: Küstrin-Kietz, Neu Manschnow und Kostrzyn. Sie sind als
unabhängige Erzählungen und Rundgänge konzipiert, die zu Fuß abgelaufen werden können. Die drei Orte liegen jedoch relativ weit voneinander entfernt. Deshalb ist es ratsam, dazwischen ein Fahrrad, Auto oder den Nahverkehr zu nutzen.
Kapitel 1: Küstrin-Kietz - Ein ungeheuerliches Gerücht
Station 1–5
Wegstrecke: 1,5 km
Startpunkt: Bahnhofsvorplatz Küstrin Kietz
Spieldauer: ca. 30 min
Kapitel 2: Neu Manschnow - Die Waschung der Züge
Station 6–10
Wegstrecke: 1 km
Startpunkt: Oderdeich (Zugang über Ausbau West)
Spieldauer ca. 30 min
Kapitel 3: Kostrzyn - Was ich nicht weiß…
Station 11–15
Wegstrecke: 2 km
Startpunkt: Bahnhof Kostrzyn (Gleis 1)
Spieldauer: ca. 30 min
Credits:
Ein Projekt des Kietz Bahnhof/Dworzec Chyza e.V. 2023
Mit: Joachim Welke, Heidemarie Lehmann, Günter Sigmund, Melanie Arndt, Sebastian
Pflugbeil, Peter Strohbach, Gerhard Schwagerick, Ryszard Ilnicki und Janusz Korpowski
Es sprechen: Anna König und Sarah Schindler
Sprachaufnahmen: Johannes Wronka (Mixwerk)
Konzeption, Regie und Schnitt: Robert Dobe
Projektverantwortung: Jürgen Danyel
Übersetzung: Ewelina Wanke
Fotos: Holger Herschel und Jürgen Danyel
Grafik: Svenja Hinrichs
Inspiriert von: Tobias Lenel
Mit Zitaten aus Akten des Stasi-Unterlagen-Archivs, des Brandenburgischen Landeshauptarchivs und des Bundesarchivs
Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur