Aufkirchen war die Urpfarrei unserer Gegend, die St.Johanniskirche die Taufkirche für die Gemeinden rundum. Von ihr und von der Marienkapelle, die an der südlichen Mauer des Kirchhofs stand, hatte Ufkirchin seinen Namen. Für Pfarrer Sperl, dem Verfasser der großen “Aufkirchener Chronik” von 1908, gibt es weitere Zeugnisse der Aufkirchner Frühgeschichte. Der rechteckige Rathausplatz und das ursprünglich rechteckig von Mauern umgebene Aufkirchen mit vier Toren sind ihm ein Hinweis auf eine römische Stadt. Er denkt an venaxamoduro, den befestigten Ort am Fischfluß, den Sitz der IV.gallischen Kohorte.
Unbestritten ist, daß die Römer unter Kaiser Domitian um das Jahr 90 n. Chr. hierher kamen und die Schanz in der Aufkirchner Flur als Übergangslager errichteten. Von hieraus bauten sie den Limes im Norden des Hesselbergs, mit dem sie das fruchtbare Schwarzjuraland (Zehntland) einfriedeten. Nach den Römern kamen die Alemannen in die ursprünglich von Kelten besiedelten Orte Gerolfingen und Irsingen.
Pfarrer Sperl meint, daß um 540 n. Chr. die Franken die frühere Römerstadt Aufkirchen in Besitz nahmen. Sie waren bereits Christen und bauten eine Marienkapelle. Von Aufkirchen aus erfolgte dann die fränkische Besiedlung von Wittelshofen, Frankenhofen, Ruffenhofen und Wörnitzhofen.
Das wichtigste Ereignis fällt wohl ins Jahr 755 n. Chr. Wunibald missionierte die Alemannen. König Pippin befiehlt Taufkirchen zu errichten.
Die Aufkirchner Franken bauen in die Mauem ihrer Burg eine Kirche für die Umgebung. Außenherum legen sie ihr befestigtes Städtlein an. Ab 760 n. Chr. wird Aufkirchen dann der kirchliche und politische Mittelpunkt unserer Gegend.