Sollte man einen toten oder absterbenden Baum entdecken, der vielleicht sogar schon Spechthöhlen aufweist, dann sollte dieser Baum unbedingt erhalten bleiben. Denn Todholz ist eine einfache und effektive Maßnahme, um aktiv Naturschutz zu betreiben.
So sind die ersten Organismen, die einen geschwächten Baum befallen, meist Pilze oder Insekten. Sie zersetzen Holz und Laub und ermöglichen vielen anderen Tieren und Pilzen ein noch vielfältigeres Nahrungsangebot. Und wo wir Insekten finden, da sind auch Vögel, die sich über das große Nahrungsangebot freuen. Spechte klopfen die Rinde ab und schlagen kleinere Löcher in das Holz, um an Larven im Inneren zu gelangen. Außerdem bauen sie im Todholz die bekannten Spechthöhlen, um dort ihren Nachwuchs aufzuziehen. Viele weitere Vögelarten nutzen die entstandenen Höhlen ebenfalls als Nistplatz. Der tote Baum dient also gleichzeitig als Nahrungsquelle, Lebensraum und Brutstätte.
Die Artenvielfalt die durch Todholz entsteht ist wahrlich beeindruckend. Im Ökosystem Wald ist Todholz also unabdingbar für einen stabilen Kreislauf. Im urbanen Raum jedoch ist das Ökosystem viel stärkeren Schwankungen und Einflüssen ausgesetzt, weshalb jeglicher Erhalt einer halbwegs natürlichen Umgebung notwenig ist um der Artenvielfalt Stabilität zu bieten.
Wichtig ist aber auch zu bedenken, dass tote Bäume, auch wenn sie natürlich ein wertvolles Mitglied des Ökosystems sind, insbesondere am Wegesrand, eine Gefahr für Spaziergänger oder andere Verkehrsteilnehmer darstellen. Daher gilt: Abstand halten. Sowohl für die eigene Sicherheit und auch um die Tiere nicht zu stören.