Wir gehen gerade aus, bis die Siesmayer Strasse zur Mendelsohnstrasse wird. Hier auf der rechten Seite im Siesmayer Café hat der große Intellektuelle Alfred Grosser gerne Käsekuchen gegessen.
Auch im hohen Alter – das letzte Mal war er über 90 – kam er regelmäßig und gerne nach Frankfurt, auch auf unsere Einladung hin.
Passage aus der Stolpersteine-Enthüllung vom September 2021. Martin Dill, Mitglied der Initiative Stolpersteine in Frankfurt e.V., liest den Brief von Alfred Grosser vor: “Leider kann ich nicht nach Frankfurt fahren, leider!”.
Wie wir gerade gehört haben, wäre Alfred Grosser auch gerne im September 2021 zur Enthüllung der Stolpersteine für seine Familie gekommen.
Der französische Politologe ist in Frankfurt geboren und hat die ersten acht Jahre seines Lebens hier in der Mendelsohn Str. 92 verbracht.
Vier Stolpersteine sind jetzt gesetzt worden für seine Familie, die 1933 fliehen musste und in Frankreich eine neue Heimat fand.
Dass Alfred Grosser trotz der Vertreibung sich sein Leben lang für die deutsch-französischen Beziehungen eingesetzt hat, bewundere ich.