Der Lebkuchenbaum, auch Japanischer Kuchenbaum genannt, besitzt ungewöhnliches Laub. Zum einen ist es recht dekorativ: Den Baum schmücken Blätter in Herzform, im Sommer hellgrün, im Herbst mit z. T. spektakulären Färbungen von gelb bis dunkelrot.
Noch bemerkenswerter und namensgebend ist der Duft des Laubes, kurz bevor und kurz nachdem es vom Baum fällt. Insbesondere bei feuchtem Wetter stieg dem Volksmund der Duft von Lebkuchen in die Nase.
Sobald die herabgefallenen Blätter getrocknet sind, verlieren sie jedoch ihren Geruch. Der Duft stammt vom Malzzucker (Maltose), den die Pflanze produziert und der als Geschmacksverstärker u. a. in Brot und Gebäck eingesetzt wird.
Wildbestände kommen in Japan, China und Korea vor. Den europäischen Botanikern ist er seit 1846 bekannt, als der Würzburger Japanforscher Philipp Franz von Siebold ihn erstmals beschrieb.
Cercidiphyllum japonicum ist in seiner Heimat mit 40m Höhe der größte sommergrüne Laubbaum.
Früher war diese Baumart in ganz Asien verbreitet, wobei „früher“ in diesem Fall „sehr viel früher“ bedeutet: Wie der Ginkgo und die Tulpen-Magnolie gilt auch der Lebkuchenbaum als „blühendes Fossil“. Der Baum in seiner jetzigen Form existiert schon seit mindestens 1,8 Millionen Jahren.
In Japan ist der Kuchenbaum von wirtschaftlicher Bedeutung und wird häufig als Forstbaum verwendet. Sein Holz ist schön gemasert und leicht zu bearbeiten. Das macht den Kuchenbaum für Schnitzereien, Furniere, Möbel, Innenverkleidungen und Tischlerarbeiten interessant.