Der Platz des Handels misst etwa 170 mal 170 Meter und ist U-förmig angelegt, mit der offenen Seite zum Fluss Tejo. Bevor das große Erdbeben und der dadurch ausgelöste Tsunami im Jahr 1755 viele Gebäude Lissabons zerstörte, stand hier für mehr als zweihundert Jahre ein Königspalast.
Der Wiederaufbau und die Neuanlage des Platzes lagen federführend in der Hand von König Josef dem Ersten und seinem Ersten Minister Marquis von Pombal. Wegen der Nähe zum Hafen enthielten die anliegenden Gebäude hauptsächlich öffentliche Einrichtungen für Zoll- und Hafenverwaltung. Das Reiterstandbild in der Mitte des Platzes zeigt den König und wurde 1775, zwei Jahre vor seinem Tod, hier aufgestellt. Erst hundert Jahre später wurde als Verbindung des Platzes zur Rua Augusta der von Verissimo da Costa entworfene Triumphbogen erbaut. Bekannt ist er unter der Bezeichnung Arco da Rua Augusta. Den Arco schmücken Darstellungen von Klugheit, Ehre und Tapferkeit sowie Figuren des Marquis de Pombal, Vasco da Gamas , Nuno Alvares Pereiras und Viriathus, eines portugiesischen Führers aus der Zeit um 180 vor Christus.
Im Jahr 1908 wurden auf dem Platz des Handels der damalige König Carlos und sein Sohn Opfer eines Attentats. Beide verstarben, nachdem sie in ihrer Kutsche durch Schüsse getroffen wurden. Die beiden Attentäter waren Anhänger der republikanischen Partei.
Am 25. April 1974 war der Platz im Zuge der Nelkenrevolution Versammlungsort für die aufständischen Soldaten. Den Namen erhielt der Aufstand, weil den Soldaten während Ihrer friedlichen Rebellion gegen das damalige Regime rote Nelken in die Gewehrläufe gesteckt wurden.
Heutzutage treffen sich auf den Treppen der Reiterstatue im Sommer die Jugendlichen und oftmals finden Open Air Veranstaltungen statt.