Die erste bekannte Erwähnung stammt aus dem Jahr 1333: In einer Teilungsurkunde der Grafen wird „die Mühl zu Eßweiler“ genannt. Später, im 16. und 17. Jahrhundert, gab es hier keine Berufsmüller. Stattdessen betrieben Bauern gemeinschaftliche Pletschmühlen: einfache Anlagen mit oberschlächtigem Wasserrad und Mahlgang. Weil die Bäche wenig Wasser führten, ruhte der Betrieb im Sommer oft.
Eine Begehung von 1606 beschreibt die Eßweiler Mühle „nahe oben am Dorf“ – mit so wenig Wasser, dass sie häufig stillstand. Im Dreißigjährigen Krieg wurden die Mühlen des Tales zerstört; die Eßweiler Mühle lieferte noch bis 1634 Pacht und fiel wohl erst danach aus. 1662 bat die Gemeinde um Wiederaufbau – mit Erfolg: Mehrere Dorfbewohner erhielten die Erlaubnis, die Mühle auf eigene Kosten neu zu errichten und Pacht zu zahlen.
Um 1743 sind in Eßweiler zwei Mühlen belegt: die Dorfmühle in der heutigen Mühlgasse und die „Mühle oben an Eßweiler“ am Jettenbach – unsere Oberste Mühle. Sie galt lange als eigener Ortsteil, lag bis in die 1970er Jahre etwa 500 Meter außerhalb des Dorfes und ist, nunmehr als Wohnhaus, bis heute erhalten.
Ende der 1970er Jahre waren noch Reste der Technik sichtbar: Metallstangen und Riemenscheiben im Keller, Lager auf großen Steinblöcken, ein Sackaufzug in den Obergeschossen und ein schmaler Schacht für ein ehemals innenliegendes Mühlrad. Zum Gelände gehörten ein höher gelegener Mühlweiher und ein Mühlgraben vom Rammelsbach; Teile der Wehre sind bis heute zu erkennen. Der große Mühlstein diente später als Gartendekoration und ist inzwischen verschwunden.
Wenn Sie jetzt auf das Haus und die Umgebung blicken, stellen Sie sich das Rauschen des Wassers, das langsame Drehen des Rades und das gleichmäßige Mahlen der Steine vor – so klang hier über Jahrhunderte Arbeit und Alltag.
Obere Mühle