Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Lissabons ist das im Stadtteil Belem gelegene Hieronymus-Kloster, das seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Front des zwischen 1500 und 1571 erbauten Klosters ist 300 Meter lang. Was es so besonders macht, ist zum Einen der opulente manuelienische Baustil, und zum Anderen der Umstand, dass es beim großen Erdbeben von 1755 nicht zerstört wurde. Die Hauptkirche, mit einer Länge von 90 Metern und einer Höhe von 25 Metern zählt zu den schönsten europäischen Sakralbauten. Innerhalb des Gotteshauses präsentieren sich dem Besucher viele Säulen sowie Kapellen mit den Grabmälern der Verstorbenen des Königshauses. Die Kirche ist der heiligen Maria geweiht und ihr Äußeres beeindruckt den Besucher durch das vom Bildhauer Joao de Castilho reich verzierte Hauptportal. An seiner rechten Seite befindet sich das Grabmal des Dichters Luis de Camoes. Zur Linken ruht im Sarkophag der Seefahrer Vasco Da Gama. Ihm zu Ehren ließ König Manuel der Erste das Kloster erbauen, um damit ihn bzw. seine Entdeckung des Seeweges nach Indien zu würdigen. Die Kosten für das Bauwerk konnten zu einem Großteil durch die damit zusammenhängenden Einnahmen aus dem Überseehandel getilgt werden. Der Besuch des Gotteshauses ist kostenlos, die Besichtigung des Klosters kostet Eintritt. Als Gegenleistung wandelt man auf den Spuren der Mönche vom Orden des Heiligen Hyronimus, die bis 1834 das Kloster bewohnten. Ein Highlight dabei ist der Innenhof. Er ist sowohl ebenerdig als auch im ersten Obergeschoss umgeben von Bogengängen, durch die man auch über die Dächer blicken kann. Getreu dem manuelinischen Stil sind diese Gänge, genau wie das gesamte Kloster, reichhaltig mit Verzierungen geschmückt.