Wer im Hochhaus in die oberen Stockwerke gelangen will, ohne die Treppe zu benutzen, der fährt mit dem Lift. Wer in Lissabon die oberen Stadtteile besuchen möchte, macht das gleiche. Seit 1902 ermöglicht der Aufzug Santa Justa den ermüdungsfreien Wechsel von der Unterstadt Baixa in die ca. 45 Meter höher gelegene Oberstadt. Wer Wartezeiten und Menschenschlangen nicht scheut, der kann sich vor Antritt der Fahrt die im neugotischen Stil gehaltenen Turmverzierungen anschauen. Sollte man dabei an den Pariser Eiffelturm erinnert werden, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass der Konstrukteur Raoul Mesnier de Ponsard bei Gustave Eiffel in die Lehre gegangen ist.
Für den Fall, dass man noch 23 Personen vor sich hat, stehen die Chancen gut, beim nächsten Einreffen einer Kabine mitgenommen zu werden. Die maximal zulässige Anzahl von Person liegt nämlich bei 24. Im Aufzug erwarten den Fahrgast keine gebürsteten Stahloberflächen, sondern gediegene Holzvertäfelungen. Wenn sich die Türen oben öffnen, dann hat der weiter oben gelegene Elektroantrieb sein Werk verrichtet. Ursprünglich beförderte eine Dampfmaschine die Kabinen samt Inhalt in die Höhe. Besucher können von hier aus noch zwei weitere Etagen zu Fuß erklimmen, um von der Aussichtsplattform einen schönen Blick über Lissabon zu genießen. Wer den Übergang zur Kirchenruine des Convento do Carmo benutzt, kann sich von dort aus einen Überblick über die Ausmaße der Ruine verschaffen.