Wenn die Mütter und Kinder früher diesen Pfad entlang liefen und in der Nähe des Brunnenschacht ankamen, roch die Luft nach feuchtem Moos und man hörte das Rascheln der Blätter.
So flüsterte manche Mutter: Hör mal genau hin, mein Schatz. Hörst du die kleinen Kinder schreien?
Der Rand war von Moos bedeckt, und manchmal hing ein dünner Nebel über dem Wasser. Die Kinder blickten in den Brunnenschacht hinein, doch die Tiefe war dunkel und ruhig. Die Mutter legte eine Hand auf die Schulter: Manchmal hört man nur den Wind, der durch die Steine zieht. Manchmal – ganz selten – hörte man etwas, das uns sagen wollte, dass wir füreinander da sind.
Das Kind spürte die Wärme der Mutter in der Hand, die Sicherheit in ihrer Stimme. Die Schreie, falls es welche gab, erklangen nur in der Fantasie des Waldes – oder als Erinnerungen daran, besser zusammenzubleiben, aufmerksam zu sein und Hilfe zu suchen, wenn Gefahr naht.
Am Ende des Weges wusste das Kind: Manchmal hört man mitten im Echo des Waldes etwas, das uns erinnert, zu achten – aufeinander, auf das, was uns schützt.
Brunnenschacht